Hans-
Joachim
Roedelius

Das Buch

Die Autobiographie
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Roedelius – Das Buch

Autobiografische Notizen aus mehr als acht Lebensjahrzehnten, Fakten und Erklärungen dazu, Randnotizen zur Tagespolitik, Gereimtes, Lyrik, Haikus, Scripts, Briefe an und von Freunde(n) und Bekannte(n), Entwürfe, Philosophisches, Danksagungen, Bitt- und Entschuldigungsschreiben, Beschwerden, Zurechtweisungen, Ansuchen, Inter- und Reviews …

Roedelius – Das Buch
448 Seiten, Farbe

Copyright © 2016 by Hans-Joachim Roedelius Originalausgabe, 1. Auflage
Umschlag: Sebastian Böcking Umschlagfotos: Hans-Joachim Roedelius, Hilmar Möckel
Gestaltung, Satz und Layout: Sebastian Böcking im Dialog mit Hans-Joachim Roedelius

Druck: Grasl FairPrint . 2540 Bad Vöslau . Austria www.grasl.eu
Besonderer Dank an Walter Grasl

ISBN: 978-3-200-04774-7

 


Reszensionen (Auszug)

Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton 51/2016, S. 57

Frankfurter Allgemeine Zeitung Rezension Autobiographie Hans Joachim Roedelius

Kunststoff #23, Dez. 2016, Magazin der NÖ. Kulturvernetzung

„Roedelius - Das Buch“

Ein "must have" für alle, deren Leidenschaft Kunst, Musik ud Zeitgeschichte sind.

Ja, auch Zeitgeschichte, denn die Zeugnisse aus mehr als acht Lebensjahrzehnten die Joachim Roedelius für dieses, mit noblem Understatement als „Das Buch“ betitelte, opus magnum zusammengetragen hat, handeln von der Geschichte seiner Familie bis zurück zu Bachs Zeiten vom Aufwachsen in Berlin, von der Jugend in der DDR inklusive Haft nach zweifacher Flucht in den Westen 1969 gründet Roedelius dann gemeinsam mit Conrad Schnitzler und Dieter Moebius die Gruppe“Kluster“ später “Cluster“. Der Rest ist Musikgeschichte und steht im Buch…."

Roedelius – Das Buch

Im Zuge der Arbeiten an diesem Buch habe ich vieles geschrieben, dessen Abdruck ich nach allem, was es zu sagen gibt, nicht mehr, oder nur noch gekürzt veröffentlicht sehen möchte. Ich will somit vor allem nicht auf einige, meiner Meinung nach besonders unbegreiflich widersinnige Geschehnisse so dezidiert, wie ich es ursprünglich vorhatte, aufmerksam machen, mit denen wir Menschen und Gesellschaften uns im Verlaufe des letzten Jahrhunderts in eine tiefe ökologische, eigentlich aber ethische Krise und das quasi ohne Ausweg hineinmanövriert haben.

Dieser Verzicht folgt aber auch der Bitte meiner Frau und vielen meiner Freunde, mich doch öffentlich hauptsächlich nur zu dem zu äußern, was mir im Verlaufe meines Lebens zum wichtigsten Anliegen geworden ist: Zu meiner Musik, meiner Texterei, zu allen meinen Projekten und wie es dazu kam, bzw. was es grundsätzlich zu meinem Werdegang, angefangen vom Kinderstar bei der UFA, über die unzähligen Tätigkeiten, die mich im Verlaufe meines Lebens bis hin zum freischaffenden Künstler beschäftigt haben, zu sagen gibt. Über drei Jahre lang habe ich fast täglich an diesem Buch geschrieben und dabei immer wieder Inhalte ergänzt oder gestrichen, Äußerungen verfeinert oder geändert und dabei die Erfahrung gemacht, dass sich das Bild des Ganzen bei jedem Durchlesen und Überarbeiten je nach Tagesbefindlichkeit immer wieder anders dargestellt und sich damit gewissermaßen die Gefahr materialisiert hat, das Niedergeschriebene quasi dauernd in Frage zu stellen bis hin zu dem Trugschluss, die Veröffentlichung des Buches deshalb immer wieder von Neuem aufschieben zu müssen.

In Zeiten wie diesen eine solche Autobiografie schreiben und herausbringen zu wollen als einer, der seit mehr als 45 Jahren am äußersten Rand des großen Spektrums der Musik- und Schreib-und Dichtkunst und zumal als Autodidakt in verschiedensten Gruppierungen, im Grunde aber als kompromissloser Einzelgänger unterwegs ist, der sich nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger, Sterbebegleiter und Heilgymnasten und in vielen Jahren praktischer Tätigkeit in Krankenhäusern und als Privatmasseur in Anbetracht all des Wahnsinns im vergangenen und im jetzigen Jahrhundert, der Grausamkeit, mit der das Leben hunderter Millionen von Menschen in der Folge von Wirtschaftskrisen und in den vielen z. T. hinterlistig angezettelten Kriegen und damit auf den Altären sogenannter Sachzwänge geopfert wird, zutiefst erschüttert fragen muss, warum wir uns zunehmend zu Feinden unserer selbst „hinentwickeln“, zu Zerstörern der Natur, so, als sei dies unser natürliches Schicksal.
Einer Biografie, bzw. eines Buches in einer Form, die mit den üblichen Verlagsvorgaben in Sachen Vermarktbarkeit wohl auf den ersten Blick nicht kompatibel zu sein scheint, bzw. aus den erklärten Gründen auch nicht wirklich ist, das verlangt von mir die gleiche Hartnäckig- und Beharrlichkeit im Hinarbeiten auf dessen baldigstmögliche Veröffentlichung, wie ich sie von Beginn meiner Entscheidung an, mich der Ton- und Schreibkunst zuzuwenden, aufzubringen hatte; Dasselbe Vertrauen, dieselbe Sicherheit im Bewusstsein dessen, dass auch dieses Buch nur dann Sinn macht und damit ein begründetes Leseinteresse wecken und befriedigen kann, wenn ich es so schreibe und es so herauskommt, wie ICH ES GERNE MÖCHTE, denn:

Im Lichte dessen gesehen, was mir mit meiner Geburt an Wahrnehmungsvermögen, Verständnis und Überblick von meinem Schöpfer geschenkt worden ist, was ich mir mit teilweise aberwitzigen Verhaltensweisen auf dem Weg zum Erwachsenwerden und deshalb lange nachwirkenden emotionalen aber auch körperlichen Beschwerden selber antun musste, um endgültig zu Verstand zu kommen, was mir durch Hilfestellungen von vielen mir wohlgesonnenen Personen an Einsichten geschenkt wurde, was an Ratschlägen an mir vorüberging, oder von mir angenommen werden konnte;

Nach allem Erlebten und Getanen kommt es mir so vor, als ob mein ICH eigentlich „nur zufällig“ in all die Geschehnisse verwickelt gewesen zu sein scheint, die mir auf meinem Lebensweg als Lernprozesse geschenkt worden sind, und so sollte ich eben deshalb prinzipiell auch nur meine Kunst sprechen lassen und mich nicht noch obendrein auf der tagespolitischen Ebene so dezidiert, wie ich es eigentlich ursprünglich vorhatte, zu Wort melden.

Aber die Schilderung einiger zutiefst schockierender Begebnisse, mit denen ich mich auf meinem Lebensweg persönlich konfrontiert gesehen habe, kann und will ich den Lesern dieses Buches nicht vorenthalten, bzw. ersparen und auch Bemerkungen zum Verhalten einer Clique offenbar unbremsbar machthungriger Menschen nicht, die meinen, sich über allgemein gültige sittliche Regeln hinwegsetzen zu dürfen, indem sie die Unterzeichnung bestimmter, äußerst fragwürdiger Gesetze unter Berufung auf deren angeblich verfassungskonforme sachliche und ethische Rechtmäßigkeit und das zynisch vor aller Öffentlichkeit mittlerweile in quasi allen Parlamenten der Welt von ihren Gefolgsleuten durchsetzen lassen; Von Vertretern großer Konzerne, die gnadenlos die Interessen ihrer Aktionäre vor das Wohl der Allgemeinheit stellen, wie etwa Monsanto, ein international tätiges Riesenunternehmen, das mittlerweile bereits die Landwirtschaftskulturen fast des gesamten Planeten durch Pestizide, die angeblich keinen Schaden anrichten vergiftet hat, das versucht, die Genpools aller Länder dieser Erde unter seine Kontrolle zu bringen; Dessen „Chefs“ durch nicht mehr rückgängig zu machende Genmanipulationen im Erbgut von Nutzpflanzen und Tieren bereits eine dramatisch zerstörerische Langzeitschädigung im Genom der Völker dieser Welt verursacht haben und den arglosen Menschen genmanipulierte Nahrung mit aufwendigen Werbekampagnen als unverzichtbare Überlebensmittel einreden.

Sich als Einsiedler ins Gebirge zurückzuziehen, friedliche Gedanken in der Nachfolge uralter Religionssysteme, Philosophien oder bestimmte Meditationspraktiken zu hegen und zu pflegen, mag natürlich nicht nur denjenigen nützen, die meinen, dieses tun zu müssen. Doch dient das denn den vielen Millionen, um nicht zu sagen Milliarden Menschen, die nicht begreifen können, warum es ihnen so überaus schwer gemacht wird, ein friedvolles Leben zu führen? Die einfach hinnehmen müssen, was sie von Artgenossen an Unheil zu erdulden haben. Die ständig einen unermesslich hohen Blutzoll für eine Schuld zahlen, für deren Ursachen und Ausmaße sie selber nicht verantwortlich sind?

Der gute Wille bei einigen verantwortungsbewussten Entscheidungsbefugten in Politik und Wirtschaft, die ausufernde Entwicklung im Interesse eines angeblich notwendigen Wirtschaftswachstums mit lauthals bekundeten Gegenmaßnahmen stoppen zu wollen, ohne dass aber wirklich die Aussicht darauf besteht, dies baldigstmöglich in die Tat umsetzen zu können, wächst langsam, aber ständig angesichts schmelzender Polkappen, ungewöhnlich lang anhaltender Dürreperioden oder übermäßiger Regenfälle und sonstiger zerstörerischer Wetterkapriolen und Naturkatastrophen. Sehr spät aber doch! Aber nicht nur das. Mittlerweile sind bestimmte Ereignisse, die zu Entscheidungen von Menschen in hohen Positionen von Politik und Wirtschaft zu untragbaren Lasten der einfachen Menschen in den Gesellschaften der gesamten Welt geführt haben, offenkundig geworden, was hoffentlich endlich einen weltweit gezielten öffentlichen Protest gegen die zynische Entmündigung, der sich die Völker dadurch zunehmend ausgesetzt sehen, möglich macht und somit gegen die damit einhergehende kulturelle Katastrophe des Verlustes des Bewusstseins von der Unverzichtbarkeit jener ethischen Werte, die in den 10 Geboten festgeschrieben, das Verhalten von Menschen untereinander regeln sollten. Ob das aber noch etwas ändert am status quo des Handlungsvermögens der Lenker in den Regierungen der Welt erscheint mir höchst fraglich, denn das gesamte politische Geschehen hat sich meiner Meinung nach so sehr verselbstständigt, dass es quasi unmöglich erscheint, dass ein Mensch, oder eine von Menschen gegründete Institution das Ruder noch herumreissen könnte.

Aber vielleicht greift ja eine höhere- als die menschliche Macht ein und „rettet“ die Welt in letzter Minute vor den zerstörerischen Auswirkungen der Ignoranz und Unverschämtheit eines Teils ihrer Bewohner?

Ich bin sehr viel herumgekommen in jener Welt und das bereits als Kind und Jugendlicher. Ich bin Tausenden von Menschen auf meinem Lebensweg begegnet, Hunderte davon habe ich als Heilgymnast und beim Massieren mit meinen Händen berührt; Habe nach meiner endgültigen Übersiedlung in den Westen Deutschlands im Jahre 1960, zuerst gezwungen dazu, quasi jeden Job anzunehmen um überleben zu können, im Auftrag eines Detektivbüros hinter fremdgehenden Ehepartnern herspioniert oder säumigen Kreditnehmern Zahlungsaufforderungen auszuhändigen versucht. Ich habe im Dienste des Bertelsmannverlages Passanten auf offener Straße, oder an Wohnungstüren, Zeitschriften- und Bücherabonnements verkauft, unzähligen Feriengästen in Urlaubscamps auf paradiesischen Inseln jahrelang als Küchengehilfe, Koch, Barkeeper und Kellner gedient, habe ihren Müll entsorgt, ihre Toiletten gereinigt, sie als Bergführer begleitet, ihnen als Animateur die Zeit vertrieben, sie massiert und schwitzen lassen, habe mich mit Kumpels im Bergbau mit Arbeitern, ob in der Landwirtschaft, ob in der Industrie, zudem mit Bettlern und sogenannten Asozialen solidarisiert und durch sie alle dabei unendlich vieles für mich und meine persönliche Entwicklung eminent Wichtige erfahren. Die vielen verschiedenen Tätigkeiten, die ich ja einfach, um überleben zu können, ausüben musste, kamen mir zu ihrer Zeit natürlich auch oft als ziemliche Last vor, denn ich musste mich ja immer wieder in andere Bereiche einarbeiten, mich jedes mal auf etwas z. T. gänzlich Neues einlassen.

Aber aus heutiger Sicht war dies ein Geschenk von unschätzbarem Wert. Ich erinnere mich z.B. gut daran wie schwer es mir gefallen ist, das Arbeiten mit einer Pulloverstrickmaschine zu erlernen, die ich mir, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, als ich bereits im „Zodiak“ Musik zu machen begonnen hatte, in mein Zimmer hatte stellen lassen. Nach einigen ergebnislosen Versuchen musste ich mich von dieser Arbeit, bereits bevor ich sie richtig beginnen konnte, wieder verabschieden.

De facto waren es vor allem meine vielen Patienten, mit denen ich sozusagen direkten Körperkontakt hatte, die mit mir in einen lebendigen Gedankenaustausch bei den ja doch sehr intimen Behandlungen treten konnten. Menschen aller Gesellschaftsschichten und unterschiedlichster religiöser Bekenntnisse, deren jeweils z. T. höchst widersprüchliche Aussagen in Sachen ihres Selbstverständnisses mir nach und nach die Augen für meine eigene Wirklichkeit geöffnet haben. Jene Wirklichkeit, die mit meinem Wechsel von der Heil- zur Tonkunst sozusagen völlig Besitz von mir ergreifen konnte, indem sie mich befähigte, in Worten und Klängen Auskunft über den höheren Sinn eines Lebens geben zu können, das sich normalerweise auf der Ebene des Erkennens und Aufarbeitens von Karmaschulden abspielt und erschöpft, für die meisten Menschen aber im Dunkel ihrer Unkenntnis von eigentlich unverzichtbaren Zusammenhängen in puncto Daseinsbewältigung und den Verwirrungen und tragischen Verwicklungen auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene in deren Gefolge.

Was für ein Privileg, was aber auch für eine Verantwortung und Herausforderung.

Vor einigen Monaten habe ich die Bitte eines bekannten spanischen Filmemachers, mehrere von mir bereits längst veröffentlichte Musiken in einem neuen Film von ihm verwenden zu dürfen, abschlagen müssen. Es geht in diesem Film um die extrem drastisch, plakative Darstellung von sexueller Gewalt mit grausamen Bildern von gefesselten z. T. nackten Frauen, die mit gewaltsam applizierten Injektionen irgendeines Rauschmittels vom „Helden“ des Films liebesdienstgefügig gemacht werden.

Nun: Dieser „Held“ wird angezeigt, kommt vor Gericht, erhält eine Strafe, bereut später, dass er sich so verhalten hat und es wird ihm von Seiten der Opfer verziehen. Das ganze Theater spielt sich in zwei verschiedenen Teilen des Films ab und dauert etwa zwei Stunden.

Meine Musik sollte den Weg des reumütigen Protagonisten im zweiten Teil des Films klanglich bebildern. Seine Einsicht und schließlich die Verzeihung durch seine Opfer. Eine der sich tausendfach wiederholenden „wahren Geschichten“, die das Leben schreibt. Nur: Ich habe damit nichts zu tun!

Musiken von mir, die aus keinem anderen Grund als aus Dankbarkeit für das Geschenk meines Lebens und für keinen anderen Zweck als den des Zuhörens/-horchens entstanden sind, als Klangrahmen für den Läuterungsprozess eines durch die angeblichen Forderungen des sogenannten Zeitgeistes „herbei-qualifizierten“ Filmhelden zu opfern und damit die Essenz meines ganz eigenen, individuellen Selbstfindungsprozesses, der auch die Wertvorstellungen und das Lebensgefühl meiner gesamten Familie und unserer Freunde widerspiegelt, in den Dienst eines sich täglich hundertfach auf der Erde wiederholenden Wahnsinns, bzw. dessen „ filmischer Überhöhung“ zu stellen; Das würde dem Sinn meiner ja gewissermaßen aus sich selbst heraus entstehenden Kunst und somit letztendlich meiner gesamten künstlerischen Tätigkeit total widersprechen. Anders sähe es vielleicht aus, wäre ich von jenem Filmemacher beauftragt worden, Musiken für seinen Film extra zu komponieren, wobei ich, nachdem ich ja das Bildmaterial gesehen habe, sehr daran zweifele, dass ich es gekonnt, bzw. überhaupt gewollt hätte.

Es war und ist natürlich immer wieder und dabei manchmal teilweise extrem mühsam, das Bewusstsein vom eigenen Weg, den man zu gehen hat, zu bewahren, nicht von irgendjemandem an sich herum-manipulieren zu lassen; Die Vorstellungen anderer zum Thema Wirklichkeit als nur für diese relevant zu betrachten und zu akzeptieren, sich auch wenn’s gar nicht mehr weiterzugehen scheint, nicht blenden zu lassen von Hinweisen auf vermeintlich Nutzen bringende Problemlösungen, von Versprechungen anderer Menschen, auch denen von Freunden, ja sogar Verwandten nicht.

Ich bin meiner Frau Christine Martha unendlich dankbar dafür, dass sie mich in das ja für mich vorherbestimmte Leben als Künstler zurückholte, als ich mich im Jahr 1972, schwerst gezeichnet durch massiven Alkohol- und Drogengebrauch, vor allem aber gequält durch die Tatsache, dass ich im 40. Lebensjahr immer noch nicht die „Frau meines Lebens“ gefunden hatte, quasi schon auf dem Weg in ein Kloster befand.

Somit singe ich in und mit meinem Buch auch das Hohelied ihrer Liebe zu mir und ihrer grundsätzlichen Liebe zu Menschen, denen sie auf ihrem Lebensweg begegnet ist und zu allem was kreucht und fleucht. Eine sozusagen allumfassende Liebe, eine durch religiös bestimmtes Denken und Handeln verursachte, durch dieses quasi gänzlich personalisierte Liebe. Ein Leben im Dienst für andere und hier vor allem auch für die Kinder. Die eigenen, die Enkel und die, mit denen sie als Lehrerin über Jahrzehnte hin zu tun hatte. Ihrer Liebe zur Wahrheit, ihrer Unbeugsamkeit im Dienste dieser Wahrheit und ihres Widerstandsgeistes gegen jegliche Ungerechtigkeit, gegen die sie sich, die sie z.B. jahrzehntelang im Schuldienst extrem gemobbt wurde, ohne dieses Mobbing persönlich zu nehmen, mit großem Verständnis für das, was sie als Ursache dieses Mobbings erkannt hatte, zur Wehr setzte, aber eigentlich ebenso hilflos wie jedweder Gemobbte und deshalb natürlich wehrlos den damit verbundenen seelischen Verletzungen mit allen möglichen Folgen von dauerhaften emotionalen Störungen bis hin zu jenem Herzinfarkt ausgesetzt, den sie leider jüngst erleiden musste.

Ohne ihre weibliche Eingebung, ihr Vertrauen, ihre Liebesbereitschaft und Leidensfähigkeit, ihre Wachsamkeit, Aufrichtigkeit, Treue, ihren Fleiß und ihre Demut hätte ich dieses Buch nicht schreiben können; Einen Tatsachenbericht, der eigentlich die Psychogramme zweier Individuen zum Thema hat die vom Schicksal von vorneherein füreinander bestimmt waren.

Ich habe, wie bereits erwähnt, hunderten von Menschen/Patienten als Krankenpfleger, Sterbebegleiter, Physiotherapeut und Masseur gedient, war also an vielen Personen dichter dran, als man ihnen normalerweise begegnet. Mit vielen auch in ihrem privaten Ambiente. Mit einigen davon war ich jahrzehntelang innig befreundet, von manchen enttäuscht, weil sie sich nicht änderten, da ich doch davon überzeugt war, dass dieses wegen ihres Alters ihres Berufes, ihres Ansehens und mancher ihrer zu Hoffnung auf Veränderung ihres Verhaltens Anlass gebenden Aussagen möglich sein müsste. Mich damit abzufinden, dass ich einsehen sollte, dass nun einmal jeder Mensch wegen seiner Bestimmung, bzw. aus weiß Gott für welchen Gründen so ist, oder offenbar zu sein hat, wie er nun einmal ist, oder wird, wenn er auf die Welt kommt, ist mir sehr schwer gefallen.

Weil ich auch mit meinen eigenen Verhaltensweisen sehr lange nicht zurechtkam, musste ich mir deshalb unter Berufung auf die Annahme, dass ich einem vorherbestimmten Weg zu folgen habe, quasi ein „eigenes Universum“ erschaffen, einen Gegenentwurf zur sogenannten Wirklichkeit und mich darin als in „mein Zuhause“ zurückziehen. Vielleicht in eine Traumwelt. In ein „unzerstörbares Paradies“ jedenfalls, aus welchem ich mit dem Tagebuch meines Lebens „Dem da Draußen“ Bericht erstatte.

Dass solcherlei Wirklichkeitsbezogenheit von und nach Innen wie die meine Sinn auch für andere macht, dafür trete ich, treten wir als Familie den Beweis an, weil wir nach allem Geschehenen und Getanen und dem Widerhall aus der Welt darauf annehmen dürfen, dass richtig und wichtig ist, womit und wie ich mich aus „meinem Traumland“ mit Botschaften an die Welt wende, die mir ja in unzähligen Rückmeldungen von der Heilsam-/Wirksamkeit dessen, was sie von mir zu hören/sehen bekommt, den Rücken für meine Weiterarbeit stärkt.

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Hans-Joachim Roedelius
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Leben (Auszug)

Geburt am 26. Oktober 1934 in Berlin Steglitz als zweites Kind des Dentisten Walter,Max, Otto Roedelius und seiner Frau, Gertrud Martha geb. Borkenhagen, die ihm als seine Praxisgehilfin zur Seite steht. Bei den Ahnen überwiegen Tätigkeiten als Ärzte, Apotheker, Lehrer, Pastoren und Kantoren u.a.: Pastor und Kantor Johann Christian Roedelius, Zeitgenosse Bachs und wie dieser Komponist. Höchst bemerkenswert ist, dass ein Vorfahre des Wiener Verlegers Ulrich von Schulenburg besagtem Pastor im nahe Berlin gelegenen Lieberose das Pfarrhaus baut und zur Verfügung stellt. Aber dass nach meiner Wohnsitznahme in Österreich ich, der Nachfahre dieses Pfarrers, vom Nachfahren des damaligen Schulenburg unter die verlegerischen Fittiche genommen worden bin, das ist quasi „sensationell“. Es bestätigt meine Überzeugung, dass es eine Bestimmung gibt, auf die ich ja in diesem Buch dezidiert eingehe.

In Lieberose hatte sich zuvor der Vater des Vaters von Kantor Roedelius’, der königlich-sächsische Militärapotheker unter August dem Starken, Gottlob Wilhelm Roedelius, niedergelassen. Von meinem Begriff der Prädestination her, ist es auch wichtig zu erwähnen, dass der bereits im Vorwort erwähnte Gottfried August Roedelius, der wie Turnvater Jahn in den zu dieser Zeit deutschen Stammländern, das Turnen im damaligen Pommern und Ostpreußen obligatorisch eingeführt hat, mit einem der Vorfahren des österreichischen Kardinals Christoph Schönborn engen Kontakt hatte, mit welchem ich wiederum in einer freundschaftlichen Beziehung stehe, und dass (als Anekdote am Rande) der Großvater väterlicherseits, obwohl praktizierender Dentist, mehr am Klavier saß, als in seiner, später von meinem Vater übernommenen, Praxis Patienten zu behandeln. Der Vater war gezwungen, wenn diese wegen der Klavierspielerei warten mussten, weil er selber noch in der Ausbildung war und nicht alleine Hand anlegen durfte, ihn manchmal energisch an den Behandlungsstuhl zu holen. In der jüngeren Vergangenheit machte sich auch Adalbert Wilhelm Roedelius (1818–1877) einen Namen als Kommunalpolitiker in Berlin. Nach ihm sind ein Weg in Spandau und ein Platz in Lichtenberg benannt. „Sinnigerweise“ befindet sich der Platz am Beginn der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg, wo, 20 Jahre nach meiner Geburt, Beamte des berüchtigten DDR-Staatssicher-heitsdienstes über mein Schicksal entscheiden, als sie mich in der Annahme, ich sei ein von westlichen Geheimdiensten geschickter Spion in Gewahrsam nehmen lassen und monatelang mit übelsten Gestapo-Verhörpraktiken zu Aussagen zu zwingen versuchen, die ich nicht machen kann.

Musik & Werk (Auszug)

Als Kind spielte er in UFA-Filmen wie: „Verklungene Melodie“ (1938), „Es leuchten die Sterne“ etc. 1968 begründete er mit dem Konzeptkünstler Conrad Schnitzler den Untergrundclub Zodiak Free Arts Lab, das Zentrum der damaligen Berliner Szene. Dort traf er auf Dieter Moebius und die drei gründeten die Formation Kluster, nachdem er vorher Mitgründer von „Human Being“ mit Elke Lixfeld, Boris Schaak, Verena Tschirz, Christoph Sievernich, Beatrix Rief und sporadisch dazustoßenden anderen Mitgliedern war, jener Gruppe, die nach Schnitzlers Weggang aus dem Zodiak dieses artslab bis zu seiner Schließung im Frühjahr 1969 führte.

Schnitzler verließ „Kluster“ 1971 und startete eine lange Solo–Karriere. Roedelius und Moebius anglisierten den Bandnamen zu Cluster, vertieften ihren Stil, veröffentlichten zuerst bei Philips und wechselten dann zum Plattenlabel Brain. Ab 1973 arbeiteten sie erstmals mit dem Neu!–Gitarristen Michael Rother unter dem Namen „Harmonia“ zusammen. Rother ermöglichte durch die Verfügungstellung von Aufnahme-Equipment die Produktion des dritten Albums von Cluster „Zuckerzeit“. Die Band wechselte damit von ihrem Avantgarde-Sound zu einem melodischeren Musikstil. Harmonia war seit Frühjahr 1973 durch Deutschland und die Niederlande getourt und entschied sich, gemeinsam ein Album aufzunehmen. So wurde„Musik von Harmonia“, begleitet von einer großen Werbekampagne der Firma Metronome/Brain, veröffentlicht. Harmonia brachte 1975 ein weiteres Album mit dem Titel „De Luxe“ heraus. Der britische Künstler und Musiker Brian Eno nahm als großer Fan von Cluster und Harmonia mit ihnen Kontakt auf. Aus gemeinsamen Jam-Sessions entstand daraufhin das aber erst 1997 veröffentlichte Album „Tracks & Traces“. Rother verließ Harmonia für seine Solo-Karriere und Cluster nahmen als Duo „Sowiesoso“ auf, ihr erstes Album bei dem 1975 gegründeten Label „Sky Records“. Brian Eno, der gerade in Deutschland mit David Bowie arbeitete, ging mit Cluster in Connis Studio, um mit ihnen zwei weitere Alben aufzunehmen: 1977 „Cluster & Eno“ und 1978 „After the Heat“, wodurch die Band große Aufmerksamkeit in der britischen Musikpresse gewann.

Auf einem weiteren Cluster Album, „Großes Wasser“ erweiterten sie ihre Musik auf längere Stücke. Roedelius schuf 1978 sein erstes Solo-Album „Durch die Wüste“ und setzte seine Solokarriere fort mit dem 1979 erschienenen „Jardin au Fou“ (1979). Dieses Album begründete Roedelius' zukünftigen Stil: melodisches Klavier und (imitierte) akustische Instrumente, im Zusammenspiel mit elektronischen Klanggebern.

Als Teil einer langen Selbstportrait-Serie veröffentlichte Roedelius ab 1979 neben seiner Arbeit mit Cluster und Harmonia weitere eigene Arbeiten, zu denen seine Mitmusiker nichts beitrugen.

Er verließ 1982 Sky. Als er danach bei Virgins Sub-Label Venture unter Vertrag ging, verdichteten sich seine Arbeiten immer mehr zu seinem ganz eigenen Stil. Während dieser Periode entstand sein meistverkauftes Soloalbum „Geschenk des Augenblicks – Gift of the Moment“.Die Zusammenarbeit mit Venture endete 1989 und er veröffentlichte anschließend bei verschiedenen kleinen Labels, etwa „Multimood Records“ und „Prudence“. In dieser Zeit bewegte er sich auf dem Gebiet des sich gerade entwickelnden Techno – ohne zu realisieren, dass er damit eventuell irgendeine neue entstehende Musikrichtung mitbeeinflusste. Mit seinem 1991 erschienenen Album „Der Ohrenspiegel“, bzw.dessen 25-minütigem Eröffnungsstück „Reflectorium“, zeigen sich bereits bezeichnende Züge seiner späteren Serie „Sinfonia Contempora“.

1994 war Roedelius' Stil ein verwegener Mix aus Elektronik und manchmal klischeehaft klingendem Ambient-Jazz. „Theaterworks“ das in diesem Jahr entstand, wurde von „The Wire“, einem britischen Magazin für experimentelle Musik, als Album des Monats ausgezeichnet.

Ein bedeutender Wendepunkt in Roedelius' Karriere war die Veröffentlichung der Sinfonia Contempora No. 1: „Von Zeit zu Zeit“ im Jahr 1994. Roedelius dazu: „Seit dem Beginn meiner Karriere war mir nichts wichtiger, als meine eigene musikalische Sprache zu entwickeln und ich habe sie, so glaube ich, gefunden.“ Das Album besteht aus zufällig entstandenen, im Prozess des Improvisierens aneinander angepassten Bandfragmenten (Klang-Puzzleteilen aus vielen verschiedenen Session zwischen Mitte der Achtziger- und Mitte der Neunzigerjahre), die mehrspurig übereinander gelegt einen scheinbar unzusammenhängenden und eigentümlichen Sound ergeben.

In den Folgejahren ließ sich Roedelius auch vermehrt auf Kollaborationen mit oft weit jüngeren Kollegen ein und somit konnte letztendlich auch jener kolossal reiche und vielfältige Korpus an Werk entstehen, wachsen und bis heute weiter gedeihen, der seinen Namen rund um den Globus bekannt und gemacht hat.

Impressum

Roedelius – Das Buch
Copyright © 2016 by Hans-Joachim Roedelius Originalausgabe, 1. Auflage
Umschlag: Sebastian Böcking Umschlagfotos: Hans-Joachim Roedelius, Hilmar Möckel
Gestaltung, Satz und Layout: Sebastian Böcking im Dialog mit Hans-Joachim Roedelius

Druck: Grasl FairPrint, 2540 Bad Vöslau, Austria. www.grasl.eu
Besonderer Dank an Walter Grasl

ISBN: 978-3-200-04774-7

Portraitfoto Webseite: Alex Gonzalez

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